Die Burg bietet Schutz
Die mächtige Burg thront auf einem aus dem Tal des Kleinen Kamp steil aufragenden Felskegel. Sie ist eines der ältesten Wahrzeichen des nordwestlichen Waldviertels.
Der Burg Rappottenstein kam von allem Anfang an große Bedeutung zu. Einerseits lag sie in der Mitte des ausgedehnten Kuenringerbesitzes, war also stabiles Zentrum in einer bewegten Zeit, andererseits schützte sie aber auch den uralten, noch heute im Gemeindegebiet nachweisbaren Verbindungsweg („Pehamsteig“), der von der Donau durch den Nordwald ins böhmische Land führte.
Außerdem bildete die Burg Rappottenstein eines der stärksten Glieder in jener am Flusslauf des Kamp entstandenen Kette von Befestigungen, denen die Aufgabe zukam, das Land vor Einfällen der Böhmen zu schützen und damit auch der Babenbergermark Flankenschutz zu gewähren.
Rappottenstein ist eine Festung, die drei Bauepochen, Romanik, Gotik und Renaissance deutlich erkennen lässt.
Aus der Zeit der Kuenringer stammt der südliche Teil der Hochburg. Ihre wuchtigen Mauermassen, die sich fensterlos über dem steilen Granitfelsen auftürmen und den ursprünglichen Wehrbau bildeten, begrüßen den Besucher, bevor er die Festung betritt. Im stumpfen Winkel stehen die Wände zueinander, sie passen sich in den Fundamenten dem Verlauf des Felsens an.
Der Bergfried im Norden – Hauptturm der Burg – bewacht die Anlage von der höchsten Stelle des Felsmassives aus. Zwischen dem Bergfried und dem Torturm, der einst das starke Gemäuer überragte und den Zugang in die Hochburg sperrte, erstrecken sich die ältesten Gebäude, die aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammen und einen kleinen Burghof umschließen.